In der letzten Zeit, waren wir auf sehr vielen sogenannten "Reuniónes", dies sind Zusammentreffen der jeweiligen Dorfgemeinschaft mit CEPAS, um Probleme innerhalb der Gemeinschaft zu analysieren und dafür Lösungen zu erörtern, die dann später in Projekte umgesetzt werden. Für uns war diese Phase sehr interessant zu sehen, da wir in Pueblo Nuevo mit dem Projekt anfingen, aber die Entwicklung, wie es dazu kam nicht miterlebt haben.
Wir sind also mit einem CEPAS Mitarbeiter los gelaufen und wussten nicht was uns erwartet, weil jede Comunidad, also Dorfgemeinschaft, anders ist. In einer Woche waren wir einen Tag in Cerro Viejo, welches circa 2 Stunden mit dem Auto von Santiago entfernt ist. Diese Comunidad stellte sich als unheimlich herzlich und interessiert heraus. Wir haben mit ihnen die Problemerörterung durchgeführt, wobei sie auch herausstellen sollten, welche Probleme größer sind und welche im Verhältnis kleiner sind. Dabei entstand das Zitat in der Überschrift, welches meines Erachtens, sehr wichtig ist zu erwähnen. Es wurde die Frage gestellt, ob es schlimmer ist, keine Wasserleitung oder keine Elektrizität zu haben. Eine Frau brachte es ganz simpel auf den Punkt, "Trinkwasser brauchen wir zum Leben, Elektrizität nicht. ". In einer Welt, wo die Technik einen erheblichen Stellenwert erreicht hat, könnten wir einfach sagen, wir verzichten drauf ? Oder würde das Problem eher gleichgestellt sein mit Trinkwasser ? Denn hier im Dorf, wurde Elektrizität, als das kleinste Problem angesehen.
Familienstammbaum in Cerro Viejo |
An einem anderen Tag, waren wir in einer weiteren Comunidad, welche sehr nah an Cerro Viejo liegt. Wir sind dort mit Raphael hingefahren und mussten noch ein ganz schönes Stück bergab laufen, um ins Dorf zu gelangen, wo wir uns schon auf dem Weg dachten: "Meine Güte, dass müssen wir gleich alles in der Mittagssonne wieder hoch gehen.". Wie es sich herausgestellt hat, war es umso wichtiger jeden Schritt zu gehen, weil diese Gemeinschaft nicht von Pfarrern oder anderen Unterstützern besucht wird, um mit den Leuten zu sprechen und ihnen zu helfen, Probleme zu lösen. Als wir dort angekommen sind, wurden wir wieder herzlich, aber von einer kleineren Gruppe begrüßt. Raphael hat die Reunión begonnen und wir befassten uns erneut mit der Problemerörterung. Hier ist uns im Besonderen aufgefallen, wie wichtig Bildung ist, beziehungsweise jemand, der in die Dörfer geht und einfach andere Perspektiven und Denkanstöße weitergibt. Zum Beispiel, war den Menschen dort nicht bewusst, dass es für sie praktischer wäre, soviel Reis anzubauen, dass es für sie das ganze Jahr reicht. Zur Zeit, müssen sie ergänzend zur Ernte, Reis kaufen.
Es geht aber nicht darum ihnen vorzuschreiben, so oder so geht es, sondern darum, ein vielfältiges Bewusstsein zu schaffen, wie Dinge auch woanders funktionieren. Um daraus Lösungsstrategien zur Problembewältigung heraus zu filtern.
Seit den letzten zwei Wochen arbeiten Lorena und ich nun in San Fransisco. An einer Schule für Erwachsene helfen wir dort im Schulgarten, geben Englischunterricht und arbeiten mit dem Pfarrer in verschieden Dörfern zusammen. Uns gefällt es dort sehr gut und wir haben schon einen Anschluss an die Gemeinschaft gefunden. Vicki und Andrea fahren abwechselnd weiterhin zu Reuniónes und besuchen Dörfer, um mit ihnen verschiedene kleine Projekte durchzuführen. Beispielsweise ein Videoprojekt, indem die Menschen, aus den Comunidades, Grußbotschaften nach Deutschland senden.
Einen herzlichen Gruß, aus dem wieder regnerischen Panama.
Eure Luca
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